Episode 35: Bachelorstudium European Business

Shownotes

Warum solltest du reinhören? Erfahre, wie dich der Bachelor „European Business“ auf eine internationale Karriere vorbereitet. Ob Doppelabschluss, Auslandserfahrungen oder intensive Betreuung – dieser Studiengang bietet dir alles, was du für deinen Start in die globale Wirtschaft brauchst.

Highlights der Folge:

00:01:07 – Internationalität und Sprachen im Fokus: Ein Studiengang für alle, die Wirtschaft und Internationalität verbinden möchten – mit Aufenthalten in verschiedenen Ländern.

00:02:46 – Erster komplett englischsprachiger Bachelor-Studiengang an der Hochschule Zittau/Görlitz: Warum der „European Business“-Studiengang optimal auf eine internationale Karriere vorbereitet.

00:04:47 – Drei Säulen für deinen Erfolg: Sprachen, Wirtschaft und Soft Skills – wie der Studiengang eine perfekte Grundlage für die globale Arbeitswelt schafft.

00:09:02 – Zwei Abschlüsse in sechs Semestern: Doppelabschluss in Deutschland und Tschechien – ein echter Karrierebooster.

00:16:17 – Lebensqualität in der Region der drei Länder: Von Festivals über Natur bis zur familiären Studienatmosphäre – was das Leben in der Dreiländerregion ausmacht.

Möchtest du mehr über den Studiengang European Business an der Hochschule Zittau/Görlitz erfahren? Besuche die Webseite des Studiengangs für detaillierte Informationen zu Inhalten, Zulassungsvoraussetzungen und Beratungsangeboten. Wir freuen uns auf dich!

Transkript anzeigen

00:00:03: Victoria Hohlfeld: Studieren im Herzen Europas. Wo das geht? Na, bei uns an der Hochschule Zittau/Görlitz. In unserem Podcast informieren wir dich über unser Studienangebot. Dafür haben wir uns Studierende, Alumni und Lehrende eingeladen. Komm mit auf die Reise durch den Studiengangsdschungel und lass dich inspirieren. Schön, dass du eingeschaltet hast. Ja, schön, dass wir heute hier wieder gemeinsam sitzen. Wir kennen uns ja schon, wir sind ein eingespieltes Team, könnte man sagen, für unsere Podcasts. Ich fände es ganz toll, wenn Sie sich vielleicht trotzdem ganz kurz vorstellen können.

00:00:38: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Ja, mein Name ist Jörg Kroschel, ich bin Professor für Rechnungswesen und Unternehmensbesteuerung an der Fakultät Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen und ich bin auch der Studiengangsleiter für den neuen Studiengang European Business.

00:00:50: Victoria Hohlfeld: Ja genau, das habe ich gerade noch vorenthalten, die Information, um was es hier geht. Man könnte sagen, wir haben ein neues Baby ab dem kommenden Wintersemester 25/26 bei uns im Repertoire.

00:01:02: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Da wird der Studiengang eingeführt. Genau.

00:01:04: Victoria Hohlfeld: Ja, was war denn die Idee dahinter? Wie kam es denn dazu?

00:01:07: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Die Idee, ja. Wir möchten ergänzen zu unserem normalen Betriebswirtschaftsstudiengang, den wir ja nach wie vor haben, einen Studiengang einführen, der junge Menschen anspricht, die sprachaffin sind, die sich einerseits für Wirtschaft interessieren natürlich, aber die sich auch für Sprachen interessieren, für Internationalität. Diejenigen, die sich als Europäer fühlen, die auch mal ins Ausland gehen möchten. Und ja, das soll der Kern des Studiengangs sein, eben Sprachen und Internationalität, andere Länder erleben während des Studiengangs.

00:01:35: Victoria Hohlfeld: Haben Sie gerade die Internationalität schon genannt? Das ist ein Thema, das ganz stark nachgefragt ist. Das ist das Besondere an einem Studiengang, könnte man sagen. Aber was macht das denn aus?

00:01:45: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Was macht das aus? Die Studierenden gehen erstmal, also es ist erstmal ein gemeinsamer Studiengang unserer Hochschule, der Hochschule Zittau/Görlitz, mit der TU Liberec, Technische Universität Liberec. Liberec ist nicht weit weg von hier, das sind 30 Kilometer, man ist mit dem Auto oder mit der Bahn in einer halben Stunde dort. Und die Studierenden, die sollen, die werden tatsächlich an beiden Hochschulstandorten studieren. Das erste Semester soll ein gemeinsames Semester sein, sowohl in Zittau als auch in Liberec, um beide Hochschulen einfach mal kennenzulernen und auch schon gleich im ersten Semester so dieses internationale Flair zu erleben. Und die weiteren Semester sind dann geteilt, mal hier, mal dort.

00:02:21: Victoria Hohlfeld: Ja, international ja dann auch sicherlich in der Hinsicht, dass man da eben mit Kommilitonen im Vorlesungsraum sitzt, die aus anderen Ländern potenziell kommen können.

00:02:31: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau so soll das sein. Insbesondere natürlich tschechische Kommilitonen, aber auch weitere internationale. Also wir bewerben den Studiengang nicht nur in Deutschland und in Tschechien, sondern auch in Ländern, wo wir Partnerhochschulen haben und hoffen auch, dass da eben weitere Studierende aus anderen Ländern kommen.

00:02:46: Victoria Hohlfeld: Und das ist ja eigentlich das Schöne. Könnte man sagen, das erste Angebot, das unsere Hochschule bietet, das eben in englischer Sprache ist.

00:02:54: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Könnte man sagen. Das ist tatsächlich der erste englischsprachige, komplett englischsprachige Bachelor, ganz komplett, den wir haben. Ganz komplett, ja. Also von daher wird natürlich auch ein bisschen an Vorkenntnissen gefordert, was die englischen Sprachkenntnisse angeht. Also die Studierenden sollten schon mindestens B2 haben. B2 hat man in der Regel, wenn man in der Schule in Englisch gut eine Zwei hatte, also mindestens 10 Punkte im Abitur.

00:03:20: Victoria Hohlfeld: Ja, das Grundkurs oder muss man Leistungskurs?

00:03:22: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Grundkurs sollte reichen. Es ist ja auch so, dass wir in den ersten zwei Semestern Englischkurse haben, natürlich speziell dann fokussiert auf Business-Englisch, auf B2 und dann C1-Niveau, sodass die Studierenden dann auch während des Semesters, während des Studiums nach und nach ihre Englischkenntnisse verbessern können. Und idealerweise sollten die dann am Ende des Studiums die Möglichkeit haben, wirklich nahezu muttersprachlich zu sprechen. Ganz muttersprachlich wird man nicht erreichen, aber nahezu muttersprachlich.

00:03:50: Victoria Hohlfeld: Man kommt ja wahrscheinlich, wenn man jetzt aus der Schule kommt, mit einem Englisch, wo man sich eben nicht in diesem Fachgebiet, was Sie gerade sagten, das Business-Englisch, austauschen kann. Aber das ist ja eigentlich ganz schön zu hören, dass man da quasi ankommt und abgeholt wird. Also man startet da gemeinsam rein, sozusagen.

00:04:04: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Klar, also das Fachvokabular im Englischen hat man natürlich in der Schule nicht, das ist ja klar. Und das wird in den ersten zwei Semestern insbesondere vermittelt. Und auch in den Fachvorlesungen werden die Kollegen, werden die Professoren sicherlich Rücksicht darauf nehmen, dass noch nicht jedes Fachvokabular präsent ist. Klar.

00:04:19: Victoria Hohlfeld: Okay. Und können Sie vielleicht so einen Einblick geben, welche Module einen erwarten werden im Rahmen dieses Studienganges, außer dem Business-Englisch?

00:04:31: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Ja, man könnte so sagen, das Studium ist in drei Säulen aufgeteilt. Das ist erstmal natürlich die Säule Sprachen, Englisch in den ersten beiden Semestern. Darüber hinaus haben die Studierenden auch die Möglichkeit, eine weitere Sprache zu lernen. Spanisch, Tschechisch werden da im Angebot sein.

00:04:47: Victoria Hohlfeld: Tschechisch wäre doch klasse, oder? Wenn man sowieso in Liberec unterwegs ist.

00:04:50: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Hier in der Region sowieso. Ja. Und möglicherweise kommen noch weitere Sprachangebote hinzu. Die zweite Säule sind die wirtschaftlichen Spezialkenntnisse. Da werden Kenntnisse in den typischen betriebswirtschaftlichen Fächern, also in Marketing, Introduction to Global Marketing heißt es da, gegeben oder International Taxes zum Steuerrecht oder Economics – Introduction to Economics im Bereich der Volkswirtschaftslehre. Und die dritte Säule, das sind Soft Skills, also beispielsweise Verhandlungsführung und Projektmanagement. Aus diesen drei Säulen wird der Studiengang dann insgesamt bestimmt.

00:05:26: Victoria Hohlfeld: Quasi auch viel für die Kommunikation, wahrscheinlich einfach, weil European Business – also European, dieser internationale Fokus, was Sie gesagt haben – da kommt es halt eben viel auf Kommunikation an.

00:05:38: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau, also tatsächlich ist der Studiengang auch weniger mathematisch aufgebaut als andere oder traditionelle betriebswirtschaftliche Studiengänge. Das ist schon mal eine gute Nachricht für diejenigen, die da nicht so im mathematischen Bereich unterwegs sind. Eine Mathematikvorlesung wird tatsächlich nicht erfolgen, sondern es wird mehr Wert auf andere Kompetenzen gelegt.

00:06:02: Victoria Hohlfeld: Gute Nachricht.

00:06:03: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Na, für einige. Aber wir haben ja auch noch den traditionellen Betriebswirt für diejenigen, die sich im Zahlenbereich besser auskennen oder sich dort wohler fühlen. Also da muss jeder das wählen, was zu ihm am besten passt. Ich stelle mir vor, dass die Absolventen dann arbeiten werden, natürlich in international tätigen Unternehmen und dort an der Schnittstelle zwischen Inland und Ausland. Beispielsweise im Bereich Marketing: Ein Unternehmen möchte eine neue Marke einführen. Dann wird man darauf achten müssen, dass der Name, dass dieser Begriff, diese Marke in keinem Land, wo das Unternehmen aktiv sein möchte, negativ besetzt ist. Oder man wird bei der Werbung darauf achten müssen, dass die Werbung einerseits einheitlich weltweit ist, damit sie einen gewissen Wiedererkennungswert bietet, aber andererseits auch auf die kulturellen Unterschiede in den einzelnen Ländern eingeht. Das wäre ein typischer Anwendungsfall, wo Absolventen des European Business arbeiten können.

00:07:03: Victoria Hohlfeld: Super interessant auf jeden Fall. Cool, cool. Und man kann ja, weil Sie das gerade sagten mit der Mathematik, also ich glaube, man hat einfach in jedem oder es ist vielleicht, es wäre Träumerei, wenn man sagt, es ist immer jedes Modul in jedem oder ich finde den Studiengang, in dem jedes Modul total geil ist und mir easy peasy von der Hand geht. Es wird immer mal irgendwas geben, was vielleicht nie passt, aber ich denke, oder was man, wo man sich durchkämpfen muss. Aber da wiederum denke ich auch, dass man bei uns in der Hochschule ganz tolle Voraussetzungen hat, einfach weil wir jetzt nicht so unsäglich viele Studierende bei uns in den Vorlesungsräumen sitzen haben und wir eben auch eine ganz tolle intensive Betreuung oder ein richtig schönes Miteinander auch zwischen Dozierenden und den Studierenden haben. Sie selber sind ja in der Lehre logischerweise tätig. Wie empfinden Sie das?

00:07:54: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Ja, das ist auf jeden Fall so. Also wir haben in dem traditionellen Betriebswirt, der ja schon seit vielen Jahren läuft, so circa 30 Studienanfänger in zwei Gruppen noch mal aufgeteilt. Das heißt, die Vorlesungen, die finden tatsächlich dann vor allen 30 statt und die Übungen dann vor zwei Gruppen a jeweils 15 Personen. Und da kennt man natürlich sofort während des ersten Semesters gleich die Studierenden auch mit Namen.

00:08:15: Victoria Hohlfeld: Man weiß, wenn jemand fehlt.

00:08:17: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau, ja, aber das ist natürlich auch schöner, die Studenten gleich mit Namen ansprechen zu können. Und es ist nicht so unpersönlich, wie es an den großen Massenuniversitäten der Fall ist, wo man schon mal eine Viertelstunde eher da sein muss, damit man überhaupt einen Sitzplatz bekommt. Professor, der käme niemals auf die Idee, einzelne Studierenden anzusprechen oder mit Namen zu kennen oder am Ende zu sagen, hat noch jemand Fragen? Das denke ich auch immer wieder, wenn der Hörsaal voll ist, dann das Risiko einzugehen, zu sagen, hat jemand Fragen und dann geht's los und man ist da noch ewig viel länger. Na klar, das ist bei uns gut möglich.

00:08:51: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Wir haben schon wirklich gute Bedingungen für Studierende, die auch ein bisschen Förderung benötigen, die auch ein bisschen geschubst werden müssen. Das ist ja auch mal notwendig.

00:08:51: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Wir haben schon wirklich gute Bedingungen für Studierende, die auch ein bisschen Förderung benötigen, die auch ein bisschen geschubst werden müssen. Das ist ja auch mal notwendig.

00:09:02: Victoria Hohlfeld: Ja, warum auch nicht? Kann ja auch ganz komfortabel sein. Ein Motto vom Studiengang ist: Zwei Abschlüsse, sechs Semester, bis zu sechs Länder. Sie haben jetzt gerade schon angesprochen, dass man immer nach Liberec fährt, also nach Tschechien sozusagen. Dann haben wir Deutschland, aber was sind denn die anderen vier Länder? Wie kommen wir denn auf sechs insgesamt?

00:09:21: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Ja, wir können tatsächlich auf bis zu sechs Länder kommen. Natürlich, wie Sie sagen, haben wir Deutschland und Tschechien, in denen die Studierenden sein werden. Das dritte Semester wird ein verpflichtendes Auslandssemester in einem weiteren Land sein. Wir haben Partnerschaften mit Hochschulen beispielsweise in Österreich, Lettland, Griechenland, Spanien. Selbst nach Kasachstan könnte man gehen und dieses Auslandssemester verbringen. Dann haben wir vor...

00:09:50: Victoria Hohlfeld: Kann man auch ins Warme gehen.

00:09:52: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Ja, Spanien und Griechenland habe ich genannt.

00:09:55: Victoria Hohlfeld: Ach so, Griechenland, stimmt, habe ich schon gehört.

00:09:58: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau. Ich hoffe, dass sich das ein bisschen verteilt und nicht alle nur nach Griechenland und Spanien wollen.

00:10:05: Victoria Hohlfeld: Aber ja, da hat ja jedes Land so seine Vorzüge. Was Sie gerade schon sagten, aber ich habe Sie unterbrochen, das wollte ich gar nicht.

00:10:13: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Dann wollen wir ein oder zwei weitere kurze, einwöchige Auslandsaufenthalte an Hochschulen im Ausland mit einbauen. Wir nennen das Flying Faculty. Ich war jetzt gerade letzten Monat mit insgesamt 13 Studierenden an einer Hochschule in Riga, in Lettland, und die Studierenden haben dort an einem Planspiel, einem Business-Planspiel, teilgenommen. Auf Englisch natürlich. Das ist richtig gut.

00:10:41: Victoria Hohlfeld: Planspiele sind sowieso immer cool, finde ich. Das ist echt geil.

00:10:46: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Ein bisschen Theorie braucht es mal.

00:10:47: Victoria Hohlfeld: Ja, natürlich. Aber dass man halt direkt auch den Effekt von Entscheidungen einfach mal durchspielen kann, ohne dass es ernsthafte Konsequenzen hat. Ich finde, da kann man sich so viel mitnehmen. Das ist ja gerade in der Wirtschaft toll: Man sagt oft, in den Naturwissenschaften kann man ins Labor gehen und sich ausprobieren. Diese Planspiele sind irgendwie das Experiment für den wirtschaftlichen Bereich.

00:11:14: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau. Und solche Planspiele oder Fallstudien sollen auch einen ganz zentralen Teil ausmachen. Das hat es früher nicht so gegeben, als ich studiert habe. Da war es Theorie, Punkt. Es ging kaum darüber hinaus. Dass man wirklich direkt am Unternehmen in der Praxis üben konnte, war früher nicht der Fall. Da hat sich schon deutlich etwas gewandelt. Wir waren bei den sechs Ländern. Jetzt haben wir das verpflichtende Auslandssemester, dann ein oder zwei einwöchige Auslandsaufenthalte und wir haben noch ein Praxissemester im fünften Semester, wo die Studierenden in ein Unternehmen ihrer Wahl gehen können. Da können sie auch noch mal ins Ausland gehen. Man könnte tatsächlich auf fünf bis sechs Länder im Laufe des Studiums kommen. Und ich möchte mal sagen, ich kenne keinen Studiengang in ganz Deutschland, der so international ist wie dieser Studiengang.

00:12:02: Victoria Hohlfeld: Diese Möglichkeiten, die man dadurch hat und die schon vorgeplant sind, finde ich toll. Man muss sich selbst wenig darum kümmern, um so viel herumzukommen. Das finde ich wirklich eine tolle Sache. Zum einen die Internationalität, aber auch die viele Praxis, die Sie gerade angesprochen haben. Das verpflichtende Praxissemester im Ausland, aber auch das Praktikum, wie Sie gerade sagten.

00:12:27: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Es ist einmal ein Praxissemester, wo die Studierenden in ein Unternehmen gehen, und dann gibt es die Aufenthalte an Partnerhochschulen.

00:12:34: Victoria Hohlfeld: An der Partnerhochschule sozusagen.

00:12:36: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau. Einmal gehen sie an eine Partnerhochschule im Ausland, machen dort ein ganz normales Semester wie bei uns, nur eben an der jeweiligen Hochschule dort, und lernen natürlich Module, die für diesen Studiengang Sinn machen. Das muss mit uns im Vorhinein abgesprochen werden, dass dort sinnvolle Module absolviert werden.

00:12:58: Victoria Hohlfeld: Und das wird angerechnet, sodass sich das Studium nicht verlängert, obwohl man im Ausland sein kann.

00:13:04: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau, das wird voll angerechnet. Auch das kann ich aus der Erfahrung mit anderen Hochschulen sagen: Das ist nicht überall ganz selbstverständlich.

00:13:13: Victoria Hohlfeld: Einiges haben Sie dazu schon gesagt, aber wie sieht denn jetzt der konkrete Aufbau des Studiums aus? Ist es so, dass das Studium wirklich ins Ausland verlagert ist? Aber wie kann ich mir das mit Liberec vorstellen? In welchem Turnus fahre ich dorthin? Wie entscheide ich, ob ich in Liberec oder in Zittau wohne?

00:13:42: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Die Studierenden können wohnen, wo sie möchten. Das kann in Liberec, in Zittau oder auch in Görlitz sein. Zittau ist insoweit günstig, weil es nur eine halbe Stunde bis nach Liberec ist. Es soll so sein, dass das erste Semester ein gemeinsames Semester ist, damit man ankommt und beide Hochschulstandorte kennenlernt. Also möglicherweise Montag, Dienstag in Zittau, Mittwoch, Donnerstag in Liberec – jeweils zwei Tage pro Standort.

00:14:07: Victoria Hohlfeld: Und das wird dann gemeinsam gemacht? Es fangen alle gleichzeitig an?

00:14:15: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Ja.

00:14:18: Victoria Hohlfeld: Haben das erste Semester dann, wie Sie sagen, zwei Tage Zittau, zwei Tage Liberec, und danach wird gewechselt?

00:14:30: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Nein, das bleibt komplett gemeinsam.

00:14:32: Victoria Hohlfeld: Also man hat dann immer die gleichen Veranstaltungen an beiden Standorten?

00:14:34: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau, die Veranstaltungen sind für alle gemeinsam. Im zweiten Semester wird es dann etwas anders, das wird komplett in Liberec stattfinden. Auch unsere Zittauer Studierenden sind dann komplett in Liberec. Umziehen müssten sie dafür aber nicht unbedingt, das lässt sich ja gut erreichen. Das dritte Semester ist dann das Auslandssemester an einer ausländischen Hochschule. Das vierte Semester ist komplett in Zittau, und im fünften Semester absolvieren die Studierenden das Praktikum in einem Unternehmen ihrer Wahl.

00:15:01: Victoria Hohlfeld: Ja, wir wachsen ja auch erst noch rein, wir wachsen ja mit unserem, wie gesagt, unserem Baby.

00:15:06: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau. Und das sechste Semester ist dann das Bachelorsemester, in dem die Studierenden ihre Abschlussarbeit schreiben.

00:15:12: Victoria Hohlfeld: Ja, da liegt dann der Fokus drauf. Na klar. Ja, okay. Na cool. Da kann man sich ja wirklich, also man ist ja hier in Zittau, das ist ja so ein Luxus, den wir haben. Man fällt aus der Tür und ist in zehn Minuten eigentlich überall, wenn man das möchte, mit dem Rad oder wie auch immer. Zum Bahnhof nach Liberec fahren, und auch dort ist man ja relativ schnell an der Universität.

00:15:30: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Genau, das ist ja der Vorteil. Es ist auch ein Double-Degree-Programm. Auch das ist nicht ganz selbstverständlich. Da haben wir einige an der Hochschule, aber nicht so viele. Die Studierenden haben die Möglichkeit, in sechs Semestern zwei Abschlüsse zu machen: einen Bachelor der Hochschule Zittau/Görlitz und gleichzeitig einen Bachelor der Technischen Universität Liberec. Das ist natürlich ein Vorteil, insbesondere wenn man sich bei einem großen internationalen Arbeitgeber bewirbt.

00:15:57: Victoria Hohlfeld: Wird ja hier und da doch darauf geachtet, von welcher Hochschule man kommt, sozusagen. Ja, Sie sind jetzt schon eine ganze Weile hier bei uns an der Hochschule Zittau/Görlitz und haben auch Zittau und natürlich auch Görlitz ein Stück weit gut kennenlernen können. Wie würden Sie das Leben hier in Zittau beschreiben?

00:16:17: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Es ist ein bisschen anders als in einer großen Großstadt wie Dresden, aber die Lage von Zittau ist einfach toll. Landschaftlich ist es genial eingebettet ins Zittauer Gebirge. Man ist nah am Olbersdorfer See, nah an Görlitz, und man kann schnell in die Gebirge in Tschechien und Polen. Man kann Ski fahren, Langlauf oder Abfahrt im Winter, was auch immer. Es bietet viel Lebensqualität in der Umgebung. In Zittau selbst gibt es auch die eine oder andere Kneipe, die man abends besuchen kann.

00:16:52: Victoria Hohlfeld: Wir hatten erst gerade ein Gespräch mit Studierenden, die erzählt haben, dass eigentlich immer etwas los ist und oft auch spontan etwas entsteht. Es gibt WhatsApp-Gruppen, wo gesagt wird: "Hier, heute treffen wir uns da und da." Dann findet man sich zusammen in seiner Bubble, und irgendwas ist immer los. Das finde ich so schön hier bei uns an der Hochschule oder an unseren beiden Standorten. Wenn man das möchte, ist richtig Alarm. Dann kann man etwas erleben. Im Sommer ist eigentlich an jeder Ecke irgendwo ein niedliches kleines Festival. Es ist viel Kultur los. Es gibt Partys, wenn man das möchte, wie das Campus-Festival. Und im Winter der Weihnachtsmarkt. Jeden Samstag und Sonntag ist in jedem Dörfchen etwas los. Aber wenn man möchte, kann man sich auch zurückziehen und hat Ruhe. Man hat optimale Studienbedingungen, weil man sich dadurch auf das Studium konzentrieren kann. Es ist für jeden etwas dabei, sozusagen. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, über den neuen Studiengang zu sprechen. Wir werden das in Zukunft sicher wieder machen. Dann hören wir uns mal an, was einer der Studierenden, die das angefangen haben zu studieren, erzählt und schauen uns an, wie sich der Studiengang weiterentwickelt.

00:18:39: Prof. Dr. Jörg Kroschel: Da bin ich gespannt und freue mich darauf.

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